Isabell Klinger-Hecht hat vor acht Jahren eine Stelle in der Redaktion der „Süddeutschen Zeitung“ bekommen und hat dort Karriere gemacht. Sie ist heute 38 Jahre alt und eine erfolgreiche Redakteurin. Sie ist aber nicht nur eine erfolgreiche Frau. Sie ist auch Mutter von zwei Kindern (5 und 3 Jahre).
Für viele Frauen der 90er-Jahre sind Karriere und Kinder kein „entweder oder“, sondern ein „sowohl als auch“. Sie sind Karrierefrauen und Mütter. Konkret bedeutet dieses „sowohl als auch“ für Frau Klinger-Hecht, dass jeder Tag nach einem strengen Zeitplan abläuft. Um Viertel vor acht weckt sie die Kinder, macht das Frühstück und fährt die Kinder in den Kindergarten. Wenn sie Charlotte und Moritz im Kindergarten abgeliefert hat, ist es kurz nach 9 Uhr und sie fährt dann in die Redaktion. Das ist eigentlich zu spät, aber sie hat diese Freiheit für sich ausgehandelt.
Von 9.30 Uhr bis 18.30 Uhr arbeitet sie in der Redaktion. Eine Tagesmutter kümmert sich nachmittags um die Kinder. Die Tagesmutter kostet Frau Klinger-Hecht 1000 Euro im Monat. Da sie diesen Lebensstil bewusst gewählt hat, akzeptiert sie die 1000 Euro. Um 16.30 kommt Paul Klinger nach Hause, die Tagesmutter geht. Bis 19 Uhr kümmert er sich um die Kinder. Isabell Klinger-Hechts Abende und Wochenenden sind für die Kinder und den Ehemann reserviert.
Ein Leben zwischen Beruf und Familie streben heute viele Frauen an. Nicht alle aber bringen die Voraussetzungen dafür mit: Einen Beruf mit flexiblen Arbeitszeiten, genügend Geld, und natürlich muss auch der Partner sie unterstützen.