来源:走遍德国丨类型:阅读丨难度:C1丨单词数:980

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Als Frank zwei Tage später erwachte, sah es nicht gut aus. Das war auch sein erster Gedanke, das sieht nicht gut aus,dachte er,das wird kein guter Tag.Das Geschrei,das sie wohl wecken sollte und das es in seinem Fall auch sofort getan hatte,kam von drauβen,vom Flur,und es wurde ab und zu vom Geräusch einer Trillerpfeife unterbrochen,(...).Dann sprang die Tür auf,und ein Mann stürmte herein und brüllte, dass sie aufstehen und das Sportzeug anziehen sollten.Das Geschrei und Getrillere ging auf dem Flur derweil weiter.Es sind viele, dachte Frank. Dann war der Mann wieder weg. Frank hatte nur seine Beine gesehen, denn er lag zuunterst in einem dreistöckigen Bett, und als er sich aufsetzte, um die Situation zu überdenken, schlugen Leppert und Schmidt, zwei Männer, die jetzt seine Kameraden waren und über ihm schliefen, vor ihm auf dem Fußboden auf. Frank hatte die beiden am Vortag zum ersten Mal getroffen, so wie die anderen Leute in der Stube auch,sie hatten zusammen dort gehockt und gewartet,was wohl passieren würde,um drei Uhr hatten alle da sein müssen,und dann hatte es auch Punkt drei Uhr angefangen mit dem Geschrei, und seitdem hatte es damit nicht mehr aufgehört.Zuerst hatte Frank gedacht, dass da wohl irgendetwas nicht stimmen könne auf dem Flur,da ist einer verrückt geworden,hatte er gedacht,irgendein Notstand ist ausgebrochen,hatte er vermutet,und die anderen in seiner Stube hatten auch ziemlich verwirrt aus der Wäsche geschaut,und da war Frank sicher, sie taten genau das allesamt immer noch, obwohl es für Verwirrung eigentlich keinen Grund mehr gab. Nach einem halben Tag und einer Nacht in der Kaserne musste eigentlich jedem klar sein,dass das Schreien immer und ausnahmslos ihnen, den Rekruten, galt.(...)


"Wenn es heiβt,3.Zug raustreten', dann treten Sie aus den Stuben heraus und stellen sich auf dem Flur auf. Die Fuβspitzen berühren genau die zweite Fuge der Steinplatten. Ist das klar?“


Fahnenjunker Tietz stand direkt vor Frank, als er das brüllte, und dann schaute er triumphierend nach links und nach rechts in den Flur hinunter.


"Fahnenjunker Heitmann und Pilz werden jetzt Ihre Stuben inspizieren“, fuhr er brüllend fort. "Wenn Ihr Name gerufen wird, ist das schlecht für Sie.Dann rennen Sie in die Stube und tun,was man Ihnen sagt.“


Die beiden genannten Männer stürmten eine Stube,erste Namen wurden gerufen.


Frank befürchtete das Schlimmste,und nur um irgendetwas zu tun, schaute er hinunter,ob seine Fuβspitzen auch wirklich an der zweiten Fuge der Steinplatten waren. Dann schaute er wieder hoch, und sein Blick traf den des Fahnenjunkers.


"Ist was? Haben Sie noch Fragen?“


"Nein.“


"Nein,Herr Fahnenjunker,heiβt das.“


"Nein,Herr Fahnenjunker.“


"Also gleich nochmal:Wie heiβt das?"

Das ist ihnen wichtig,dachte Frank,dass man genauso redet wie sie es wollen.


Er fand das eigenartig.Noch eigenartiger aber fand er die unglaubliche Unfreundlichkeit, mit der ihm und seinen Leidensgenossen hier begegnet wurde. Wie heiβt das?"brüllte Fahnenjunker Tietz mit überschnappender Stimme.


Das ist doch seltsam,dachte Frank,eigentlich müssten sie doch froh sein,dass man nicht verweigert hat.

 

"Was jetzt?"fragte er zerstreut.


"Was jetzt, Herr Fahnenjunker! Sie sagen immer am Ende Herr Fahnenjunker, wenn Sie mit mir sprechen,haben Sie das verstanden.“


Ich meine,wer ist schon so blöd und geht zum Bund, dachte Frank, da müssten sie doch eigentlich über jeden froh sein,der kommt,und ihn nett behandeln,wie ein rohes Ei eigentlich,dachte er.


"Haben Sie das verstanden?!“


"Ja.“

 

"Jawohl,Herr Fahnenjunker, jawohl Herr Fahnenjunker heiβt das.Ja ist was für Zivilisten,Sie sagen jawohl, wenn Sie einen Befehl empfangen oder eine Frage bejahen. “ (...)


"Pionier Lehmann!“ riefes aus Franks Stube. (...) Dort waren auch schon Schmidt und Hoppe, Hoppe stand vor seinem Spind, hob Hemden vom Boden aufund faltete sie neu zusammen, und Schmidt hing oben an dem dreistöckigen Bett und zupfte an seiner Bettdecke herum.Im Raum stand Fahnenjunker Heitmann, hatte die Hände in die Hüften gestemmt und wartete aufihn. (...)


"Ist das Ihr Bett, oder ist das nicht Ihr Bett? Ist das Ihr Name da aufdem Schild, oder ist das nicht Ihr Name.“

 

"Ja.“


"Jawohl,Herr Fahnenjunker.“


"Jawohl,Herr Fahnenjunker,“

 

"Na also. Da sind Falten drin, machen Sie das glatt, aber ganz schnell, gleich ist Antreten,“ Frank trat ans Bett und beugte sich runter. Da waren keine Falten zu sehen. Er zupfte trotzdem ein wenig an der Wolldecke herum, wodurch überhaupt erst Falten entstanden. Er versuchte, sie wieder wegzumachen, aber das war schwierig, denn er musste sich, um nicht vorn überzufallen, am Bettpfosten festhalten,auβerdem wackelte der ganze Bettenturm, weil Schmidt ganz oben mit ähnlichen Problemen kämpfte.(...)


Dass die beiden Fahnenjunker hinter ihm standen, während er da unten herumfummelte, machte Frank aggressiv.AuBerdem wurde es mit den Falten durch sein Gezupfe und Gezerre immer schlimmer.Besser wäre es gewesen, er hätte sich gekniet, dann hätte er beide Hände frei gehabt, aber das wollte er auf keinen Fall, nicht mit den beiden Fahnenjunkern im Rücken.


"Das kann man ja nicht mit ansehen“, höhnte ietz. ,,Nun machen Sie mal hin, gleich ist Antreten.“


Frank verlor den Halt, ließ den Pfosten los und fiel aufs Bett. Vor lauter Arger und Nervosität musste er lachen.


"Was lacht der?“
"(...)Lehmann, wenn Sie so weitermachen, üben wir das am Wochenende.“


"Sie sollen mit dem Lachen aufhören!"


Frank lachte immer weiter. Es ist kein fröhliches Lachen, es ist eher hysterisch, dachte er, und es ist nicht das Klügste,was man tun kann, aber es füttert sich selbst, dachte er, erst lacht man, weil alles so absurd ist, und dann muss man weiterlachen, weil die Lacherei auch absurd ist, so geht das nicht, dachte er, das ist nicht klug, so was nehmen die persönlich. Er versuchte hochzukommen. Hinter ihm plumpste Schmidt auf den Boden. Aus der Ferne waren Rufe zu hören.


"Aufhören, das ist der Befehl zum Antreten,“ brüllte Fahnenjunker Tietz.


Frank lachte und lachte.Mühsam kam er hoch. Erst als er aufrecht vor Fahnenjunker Tietz und Fahnenjunker Heitmann stand und in ihre Gesichter blickte, konnte er mit dem Lachen aufhören. Das ist auch höchste Zeit,dachte er. Schmidt stand mit dabei und starrte ihn entgeistert an.(...)


"Wir sprechen uns noch“,schrie Fahnenjunker Tietz. (...)

【阅读丨C1】Die Geschichte spielt in Deutschland ...

2021-06-20
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